2020 geht der Lovis-Corinth-Preis an Peter Weibel – um den Anlass zu feiern, widmet das KOG seinem Lebenswerk eine ausführliche Ausstellung. Der langjährige Vorstand des ZKM, Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, prägt seit Jahrzehnten als Künstler sowie als Theoretiker und Kurator die internationale Szene der Medienkunst.
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Die Ausstellung gibt einen Einblick in Peter Weibels vielfältiges Lebenswerk, das oft visionären Charakter besitzt und sich kritisch mit politischen und gesellschaftlichen Ereignissen auseinandersetzt. Sein künstlerisches Schaffen umfasst Experimentalfilm, Computerkunst, Videokunst, Konzeptkunst und Performance. Im Ausstellungsrundgang stehen solche Arbeiten im Mittelpunkt, in denen sich Weibel mit Kernfragen in Bezug auf Europa befasst.
Zu den raumgreifenden Arbeiten gehört die Installation "Europa(t)raum", in der sich die betrachtende Person via Bildschirm durch die zerrissene Landkarte Europas bewegt. Mit der Computer-Videoinstallation "Die Vertreibung der Vernunft" thematisiert Weibel die erzwungene Emigration von KünstlerInnen und Intellektuellen Österreichs zwischen 1933 und 1945. Die neueste Arbeit heißt „Brennt das Haus Europa?“. Weibel zeigt hier dem/der Betrachter:in im wahrsten Sinne des Wortes den Spiegel – so trägt die Figur der Europa plötzlich das eigene Gesicht, wodurch man aktiv in die Verantwortung gezogen wird. Ausschnitte von Rockkonzerten und Medienopern, interaktive Soundinstallationen sowie Augmented-Reality-Visualisierungen bieten ein vielschichtiges Sinneserlebnis.
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