Georg Ritter von Onciul (Musik und Text) / Mia Jakob (Sopran), Denise Maurer (Klavier)
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Das 1966 veröffentlichte Lied der Doina des aus der Bukowina stammenden deutschsprachigen Komponisten und Musikhistorikers Georg Ritter von Onciul (1904–1981) greift eine der bedeutendsten und bekanntesten Formen der rumänischen Musik auf. Die Doina ist eine Liedform, deren Wurzeln vermutlich im Nahen Osten liegen. Sie kann als südosteuropäische Entsprechung zum afroamerikanischen Blues oder auch dem portugiesischen Fado gelten. In der Regel handelt es sich bei einer Doina um einen improvisierten Sologesang, der reich an kunstvollen Verzierungen ist und in freien Rhythmen einen lyrischen, enorm ausdrucksvollen Charakter entfaltet.
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Inhaltlich kreist die Doina oft um emotional aufgeladene Themen wie Sehnsucht, Tod, Traurigkeit, Naturverbundenheit, die Widrigkeiten des Lebens oder auch das Flehen um göttlichen Beistand. Neben ihrer solistischen Form als rumänischer Hirtengesang wurden Doina-Melodien auch von rumänischen Schäfern auf Flöten rein instrumental gespielt. 
Darüber hinaus ist die Doina auch zu einem festen Bestandteil der Klezmer-Musik geworden. Diese entwickelte sich seit dem 15. Jahrhundert aus der Volksmusik aschkenasischer, in Osteuropa lebender Judenheiten und erfuhr seit deren hunderttausendfacher Auswanderung in die USA ab 1881 weltweite Bekanntheit. Die Klezmer-Musik geht zwar auf religiöse Ursprünge zurück, ist selbst jedoch weltlichen Charakters und adaptierte musikalische Formen der Lebensregionen der Klezmer-Musiker – so auch die rumänische Doina. Bei jüdischen Hochzeiten wird die Doina häufig als Beginn einer mehrsätzigen Klezmer-Suite gespielt. Hierbei finden, anders als im rumänischen Vorbild, typische Klezmer-Instrumente wie die Violine, die Klarinette oder das Hackbrett Verwendung. Immer herrscht jedoch eine improvisatorische und elegische Grundstimmung vor. Jene setzt Georg Ritter von Onciul in seinem Lied der Doina in der Gesangsstimme und der Klavierbegleitung eindrucksvoll um. Auch der Text fängt Stimmung und Charakter der Doina kongenial ein.
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Mia Jakob wurde in Zagreb (Kroatien) geboren, wo sie 2014 ihr Masterstudium in Musikpädagogik an der Hochschule für Musik abschloss. 2017 nahm sie ein Masterstudium in Gesang am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg auf und schloss dieses 2021 ab. Neben ihrer pädagogischen Arbeit und künstlerischer Tätigkeit als Opernsängerin liegt ihr Schwerpunkt in der Verbindung von Film mit der Oper und dem Lied. <www.miajakob.com>{#2429}
Denise Maurer schließt aktuell ihren Master „Klavier“ am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg ab. Mit der Sängerin Mia Jakob gestaltete sie mehrfach das musikalische Rahmenprogramm bei Veranstaltungen des Bukowina-Instituts in Augsburg. Maurer absolvierte an der Musikhochschule München einen Bachelor mit der Fachrichtung künstlerisch-pädagogisches Klavier sowie einen Master in Musikjournalismus. Neben ihren pädagogischen und künstlerischen Tätigkeiten ist sie als freie Autorin für die Neue Musikzeitung sowie BR-Klassik tätig.